
„Suchmaschinentreffer Nummer 3 – Du wirst meine Vorbereitung sein!“
— Don AdA

Gibt man in eine Internet-Suchmaschine, wie zum Beispiel Google, Begriffe rund um die Ausbildereignungsprüfung, so erhält man in kürzester Zeit unzählige Suchergebnisse. Die angezeigte Trefferliste (Ranking) ermöglicht dem Suchenden zwar einen indirekten Rückschluss zu ziehen, welches Ergebnis die meisten Aufrufe (Traffic) hat, jedoch bleibt die Suchmaschine einem die Antwort auf den qualitativen Inhalt schuldig.
Wie kann man sich also sicher sein, dass die angebotene Webseite nicht nur sicher, sondern auch qualitativ hochwertig ist?
Auch wenn man durch den ersten Eindruck und die äußere Sichtprüfung nach dem Webseitenaufruf nicht auf den Inhalt schließen kann, so gibt es dennoch grundsätzlich subjektive und objektive Kriterien, welche nicht nur richtungsgebend, sondern auch eine gewisse und auch zuverlässige Auswahl zulassen.
Äußere Prüfkriterien
Optischer Gesamteindruck
Während man vor einigen Jahren durch aufwendiges Programmieren mit html oder php vergleichsweise viel Zeit investieren musste, um eine Homepage zu erstellen, so ist das im gegenwärtigen Zeitalter von Homepage-Baukästen und unzähligen Webdesignern und -programmierern relativ leicht, sich eine Homepage erstellen zu lassen oder selbst eine anzufertigen.
Da ist es nicht immer leicht, zwischen dem Original einer Homepage und einer Kopie zu unterscheiden. Dennoch ist dies durchaus auch für einen Unerfahrenen Internet-Nutzer möglich, wenn er beim Erstbesuch beispielsweise folgende Fragen analysierend befolgt:
- Sind das Design, die Farbgebung sowie die mediale Aufbereitung in sich schlüssig oder wirkt es eher wie gestückelt und zusammenkopiert?
- Wie verhält es sich mit der Sprache (Rechtschreibung, Wortwahl und Grammatik)?
- Welche und wie viele Unterseiten gibt es? Wie ist die Verlinkung intern und extern?
Rechtliche Angaben
Nachdem man sich einen ersten optischen Eindruck gemacht hat, sollte man im zweiten Schritt überprüfen, ob die klassischen Rechtshinweise vorhanden sind:
- Ist ein Impressum vorhanden? Wenn ja, sind alle verpflichtenden Angaben, wie z.B. die Kontaktdaten, angegeben?
- Sind die Hinweise auf den Datenschutz, die AGB oder Nutzungshinweise gegeben?
- Ist bei der Bereitstellung von Online-Diensten auf die Informationspflicht zur Streitschlichtung verwiesen?
- Wird auf Widerruf und „sonstige Rechte“ hingewiesen?
Qualitative Angaben
Gütesiegel wurden entworfen, um dem Verbrauer einen Anhalt für Seriosität und Vertrauen zu geben. Vor allem Online-Shops lassen sich zertifizieren und ein solches Siegel von einer namhaften Institution, wie bspw. dem TÜV, geben. Eine einheitliche Regelung über die Prüfkriterien und Voraussetzungen zum Erhalt aber gibt es nicht. Daher ist es auch möglich, dass Anbieter ein solches Siegel selbst entwerfen, um beim Kunden den psychologischen und vertrauenswürdigen Effekt zu erwecken. Bei einem echten Siegel wird man beim entsprechenden Anklicken auf das bei der Prüfinstitution, z.B. TÜV Süd, hinterlegte und zugehörige Zertifikat weitergeleitet. Man sollte aber auch beachten, dass, wenn ein Online-Angebot kein Gütesiegel besitzt, es nicht gleichbedeutend ist mit Dubiosität.
Innere Prüfkriterien
Inhalt
Es gibt ordentliche Anbieter, die dem Interessenten Prüfungsfragen als Information und Leistungsvorschau zu ihrem Angebot vorstellen.
Jedoch stößt man bei einer Internetrecherche auch auf mögliche Fragen, zum Teil auch mit den entsprechend zugehörigen Antworten, welche von meist ehemaligen Kurs- und Prüfungsabsolventen gesammelt und veröffentlicht worden sind.
Grundsätzlich sollte man hier genau prüfen und die erhaltenen Antworten lieber zwei Mal kontrollieren: Der Fehlerteufel kann sich hier besonders oft und auch leicht einschleichen.
Vom Prinzip her ist ein solches Anbieten dieser Art von Unterstützung für die Prüfungsvorbereitung nicht abwegig und grundsätzlich nicht im vornherein auszuschließen.
Referenzen
Referenzen per se sind Angaben, welche über etwas bestimmtes Auskunft oder eine Beurteil geben. Im Online-Bereich sind das zum Beispiel Firmen-Logos oder Feedback von Teilnehmern, welche auf einer Seite eingebunden werden.
Diese Rückmeldungen stellen hier die persönliche und individuelle Meinung über das Angebot dar. Solche Meinungen können zwar durch eine Art von Gegenleistung beeinflusst oder manipulativ gekauft werden, aber viel wichtiger ist bei diesen die kritische Bewertung.
Eine kritische Bewertung liegt dann vor, wenn:
- Bei einer nicht einseitig positiven oder negativen Wertung
- Feedback auch mit einer begründeten (und konstruktiven) Kritik (Textform)
- Repräsentativen Anzahl von unterschiedlichen Bewertern
Aktualität und Zutreffen
Das Internet vergisst nichts und auch auf YouTube findet man Videos über das Themengebiet AVEO-Prüfung. Sieht man aber genauer auf das Datum, wann es veröffentlicht wurde, dann kann das schon vor ein paar Jahren gewesen sein.
Warum ist das wichtig?
Grundsätzlich verliert der Inhalt an sich nichts von seiner Aktualität. Die 4-Stufen-Methode wurde in den letzten Jahren nicht neu definiert und auch das Lehrgespräch wurde nicht neu erfunden.
Das Konsumieren solcher Vorgehensweisen oder Videos bietet einem mit Sicherheit einen ersten Eindruck und Anhalt, oft über den praktischen Teil der mündlichen Prüfung, aber das Gezeigte garantiert nicht zwangsläufig bei einer Übernahme in das eigene Konzept den Prüfungserfolg. Hier sollte man vorsichtshalber die Kommentare zu den einzelnen Videos berücksichtigen und ggf. noch einmal mit dem Dozenten über seine Planung reden, denn es gibt Stellen, welche in den Details durchaus vom Gesehenen abweichen können, aber nicht müssen.
Vorsicht bei dem Angebot mit entsprechender Werbung
Verlockend sind Werbetexte wie:
- Geld-zurück-Garantie bei Nicht-Bestehen
- Garantiertes Bestehen der Prüfung
- Garantierte Zeitersparnis von 80%
- Garantiert 70% günstiger als andere Angebote oder
- Einsatz für den Prüfling beim Nicht-Bestehen
Bei solchen verlockenden Angeboten sollte man stets bedenken, dass jede Garantie auch nur so gut ist, wie sein Garantiegeber. Im schlimmsten Fall zieht dieser sich mit der Behauptung, dass der Grund und die Ursache dafür beim Prüfling selbst zu finden sei, durch eine Lücke im Vertrag aus der Verantwortung.
Trotzdem ist weiterhin Vorsicht bei einem vorschnellen Urteil geboten. Nur weil ein Kurs im Vergleich wesentlich günstiger angeboten wird als andere Angebote, so sagt dies nicht von Beginn an etwas über den qualitativen Inhalt oder die Erfolgsaussichten aus.
Man muss differenzieren, wer genau der Anbieter ist:
- Verdient er mit dem Kurs hauptberuflich? Oder handelt es sich um eine Art Nebentätigkeit?
- Handelt es sich um eine Marketingstrategie, um sich einen Namen auf dem Bildungsmarkt zu machen oder um sich von der Konkurrenz abzusetzen?
- Werden parallel andere Produkte angeboten?
- Ist der Kurs nur über das Internet besuchbar oder wird auch in Realität doziert?
- Müssen Kosten mit den Kursgebühren gedeckt werden?
Die Werbung mit einem Slogan soll den potentiellen Kunden ködern, Referenzen von der Qualität überzeugen und die Aufmachung zum Kauf veranlassen. Ist man überzeugt und die Wahl entschieden, dann kann man entweder den Kurs buchen oder eventuell zuvor im Internet auch noch nach anderen Quellen recherchieren, um eine differenzierte Meinung zu erhalten.
Ein Vergleichsportal über AEVO-Onlinekurse ist unter https://ausbilderschein.info/ zu finden, welches einerseits die wesentlichen Rahmendaten vergleicht und andererseits auf Besonderheiten hinweist.
Laien und Profis
Es gibt mehr oder weniger namhafte Anbieter von sowohl Vorbereitungskursen als auch von Unterstützungen bei der Vorbereitung auf die Prüfung.
Die Profis sind meist über einem längeren Zeitraum auf dem AEVO-Themengebiet unterwegs und haben einerseits das notwendige Fachwissen dafür und andererseits auch die entsprechende Erfahrung.
Schwieriger verhält es sich aber bei den Laien. Als Laien sollen an dieser Stelle all diejenigen bezeichnet werden, welche im Zuge ihrer eigenen Prüfung meist Fragen das Fachgespräch betreffend im Rahmen des Unterrichts und der Prüfungsvorbereitung sowie die zugehörigen Antworten zusammengetragen haben. Diese werden als pdf-Dokument, auf einer Internetseite auch zum Kauf angeboten. Dieses Angebot sollte mit einer gewissen Vorsichtig genossen werden, denn die laienhafte zugehörige Aufarbeitung birgt ein großes Potential an Fehlern und sollte vor der eigenen Verwendung als Prüfungsvorbereitung auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft und ggf. ergänzt oder verbessert werden.
Fazit
Über betrügerische Absichten oder nicht-legale Vorgänge betreffend die AVEO-Vorbereitung gibt auch Google keine Trefferergebnisse an, aber: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Über die Qualität der Wissensvermittlung und der Unterrichtsmethode lässt sich vermutlich endlos diskutieren, jedoch bleibt immer die Wahl und finale Entscheidung individuell, wobei eine renommierte Institution kein zwangsläufiges „Muss“ ist.
Im Zweifelsfall sollte man jedoch auf das Kursangebot der jeweils zuständigen Stelle zurückgreifen.
Spielt man selbst mit dem Gedanken, Fragensammlungen aus der Vorbereitung zu veröffentlichen, dann kann man schneller als man denkt in einen Konflikt mit dem Urheberrecht geraten.
Einen empfehlenswerten Artikel hat Katja Schönefeld auf ihrem Block veröffentlicht. In diesem Beitrag greift sie die obige Thematik auf und beleuchtet diesen aus Sich einer Dozentin: AdA Anbieter auswählen