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  9. Gefahren für die Unterweisungsprobe
18. Januar 2021
Autor: Michael
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Bleistiftzeichnung von Don Quijote

„Ach, ich mach mir über die praktische Prüfung keinen Kopf – wird schon gut gehen… Außerdem, ich mache das ja auch nicht zum ersten Mal.“

— Don AdA

Auf die Wahl des Themas für die praktische Prüfung folgt die inhaltliche Ausarbeitung und idealerweise das Proben und Üben. Mit der Abgabe des schriftlichen Konzeptes kann man die Vorbereitungsphase als abgeschlossen betrachten. Jetzt heißt es nur noch, sein Können auf die finale Probe stellen zu lassen und das bestmöglichste Ergebnis zu erzielen. Aber Vorsicht, auch auf der Zielgeraden können einem den Erfolg kosten! Unzureichende Vorbereitung muss einem zwar nicht zwangsläufig das Prüfungsbestehen ins Wanken bringen, dafür aber Punkte – Punkte, die einem das Ergebnis deutlich vermiesen können. Denn zunächst unbemerkte oder verborgene Details können sich bestimmend auswirken.

Thema der Unterweisung

Es ist nur löblich, wenn man auch in der Unterweisungsprobe sein fachspezifisches Können und Wissen zeigen möchte. Aber bei der Anwendung an Spezialapparaten und -geräten kann sprichwörtlich der „Schuss nach hinten losgehen“. Das ist dann der Fall, wenn der Rollenspieler nicht vom Fach ist und mit dem Gegenstand der Unterweisung in jeder Hinsicht nicht umgehen kann. Dieser Umstand kann wiederum dazu führen, dass der Ausbilder nicht auf den Auszubildenden angemessen eingeht, weil er befürchtet, dass er sein Unterweisungsziel innerhalb der Prüfungszeit erreicht.

Umfang der Unterweisung

Auch ein angemessenes Thema für die Unterweisung kann Details aufzeigen, welche im Vorfeld dafür aber in der Prüfung nicht zum Tragen kommen.

Ein Beispiel liefert die Bearbeitung des Posteingangs. Neben der persönlichen und geschäftlichen Korrespondenz befindet sich auch Werbung, welche an das Unternehmen adressiert ist. Hier kann es zu dem Fall kommen, dass der Auszubildende den Ausbilder in eine ungewollte Diskussion über die Verteilung der Werbung verstrickt. Dies kann letztlich dazu führen, dass der Prüfling den „roten Faden“ verliert oder aber zu viel Zeit für solch eine Diskussion investieren muss, die dann am Ende fehlt oder aber die Gesamtzeit überzogen wird.

Material in der Unterweisung

In der Phase des Aufbaues für die Unterweisung vor Prüfungsbeginn ist es unmöglich, ein komplettes Büro oder eine vollausgestattete Werkbank vorzubereiten und für die Durchführung parat zu haben.

Da es Ziel der Prüfung ist, sein Können und Wissen als zukünftiger Ausbilder zu demonstrieren, reicht eine schematische Darstellung des Arbeitsplatzes vollkommen aus. Der aufwendige Aufbau von aus dem Theater bekannten Bühnenbildern ist absolut nicht notwendig oder erforderlich. Beispiel: Für einen Büroarbeitsplatz reichen der vorhandene Tisch sowie zwei Stühle vollkommen aus.

Aber dennoch sollte darauf geachtet werden, dass alle benötigten Materialien, Gegenstände und sonstige Utensilien nicht nur in der Anzahl, sondern auch in der entsprechenden Größe vorhanden sind.

Es hinterlässt mindestens einen negativen Eindruck, wenn die Sicherheitshandschuhe für den Auszubildenden nicht in der passenden Größe vorhanden sind oder die Schürze viel zu groß oder zu klein sind. Daher lieber zwei Größen mehr in die Ausbildungssimulation mitbringen, als zu wenig. Im schlimmsten Fall kann der nicht angemessene Arbeitsschutz negativ in die Bewertung einfließen.

Auch beim Austausch von Baugruppen oder einzelnen Teilen bspw. einer Maschine sollte man darauf achten, die Austauschobjekte in ausreichender Anzahl dabei zu haben. Es ist nicht vorteilhaft, wenn man das „Alte“ als etwas „Neues“ verwendet und es als solches darstellt.

Ein gesundes Maß zur Realitätstreue und Ernsthaftigkeit sollte von jedem zu verlangen und auch zu erwarten sein, denn es handelt sich nichtsdestotrotz und unverändert um eine benotende Prüfung.

Fazit

„Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ und lieber ein einfaches und unscheinbares Unterweisungsthema gewählt, als sich in einer Sisyphus-Arbeit den Stein einen Berg hinaufrollend der Gefahr auszusetzen, von eben diesem Stein überrollt zu werden. Denn aus einem hässlichen Entlein kann bekanntlich auch ein schöner Schwan werden, wenn man die richtigen und angemessenen Hebel ansetzt.


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